I. BEWUSSTWERDEN  DER  VERSCHIEDENEN  BEWUSSTSEINSQUALITÄTEN

Ich trage als Grundlage meines Lebens die Qualitäten der bis jetzt stattgefundenen magischen, mythischen und mentalen Bewusstseinsstruktur in mir. Die Aufgabe besteht darin, sich dieser Bewusstseinsstrukturen bewusst zu werden und sie in meinem Leben je nach Situation zur Entfaltung zu bringen.

Die heutige Zeit wird von der mentalen Bewusstseinsstruktur dominiert. Jeder Mensch, ist in seinem Verhalten in irgendeiner Weise von dieser Struktur geprägt, sei es, dass er darunter leidet oder sich mir ihr identifiziert hat. Die früheren Bewusstseinsstrukturen sind deswegen aber nicht weniger bedeutsam. Ohne eine Verwurzelung in ihnen, ist das Leben so, wie wenn ein Baum ohne Wurzeln und Erde auskommen müsste. Diese Tatsache bedeutet, dass sich jeder Mensch mit der magischen, mythischen und mentalen Bewusstseinsqualitäten auseinandersetzen muss, um wieder ganz zu werden bzw. die Grundlage dafür zu schaffen, um am Integralen Bewusstsein teilzuhaben.

In jedem Menschen ist eine Bewusstseinsstruktur stärker betont. Daraus erwachsen mir oft Probleme und Konflikte, und zwar deshalb, weil ich auf gewisse  Geschehnisse unpassend reagiere. Wenn ich beispielsweise vorwiegend im Magischen beheimatet bin, werde ich  nur schwer Forderungen des Lebens gerecht werden können, die mir aus der mythischen, geschweige aus der mentalen Ebene zugetragen werden. Ich werde auf eine rationale Anforderung statt diszipliniert und gerichtet oder auf einen mythischen Anspruch statt umfassend und ausgleichend, stets nur triebhaft antworten können, affektgeladen, unbezogen-chaotisch, also vornehmlich magisch.

Gebser meint:

«Es bedarf grosser Behutsamkeit, vieler Geduld, des Abstreifens vieler vorgefasster Meinungen, vieler vorausträumender Wünsche, vieler blindwaltender Forderungen; es bedarf eines gewissen Abstandes zu sich selber und zur Welt, eines langsam ausreifenden Gleichgewichts aller in uns veranlagten Komponenten und Bewusstseinsstrukturen, um die Absprungbasis in die neue Mutation in uns vorzubereiten...»



 II. WAHRNEHMEN DES GEISTIGEN

In der integralen Weltsicht wird mein Leben zur Teilhabe am Ganzen, gleichzeitig kann ich mir meines geistig-göttlichen Ursprungs neu bewusst werden. Ich öffne mich einer Religiosität oder Spiritualität jenseits von magischer Trance, mythischem Bild oder mentalem Begriff. Die Bewusstwerdung des Geistigen setzt in der Praxis eine Konfrontation mit den Inhalten des Unbewussten voraus. Dies kann auf zwei verschiedenen Wegen geschehen:

1.
Ist in meinem Leben der geistige, religiöse Aspekt vernachlässigt worden, so liegt das Ziel in der Intensivierung des Bewusstseins durch vertiefte Einsicht in seelisch-geistige Gesetzmässigkeiten und Zusammenhänge. Im konkreten Leben geht es dann um das Opfer einer unreflektierten, nur emotionalen Lebensweise (magisch/mythische Qualitäten) Voraussetzung dazu ist die zuvor sattgefundene Entwicklung eines Ich-Bewusstseins.

2.
Ist umgekehrt mein Ich-Bewusstsein von den Instinkten (magisch/mythische Qualitäten) abgeschnitten, dann ist der materielle, rationale Weltaspekt konstelliert, welcher mir keine Rückverbindung zum Natürlichen und die Beziehung zum Nächsten möglich macht. Dies bedeutet nicht selten das Opfer einseitiger Intellektualität, von Kontrolle abgeben müssen sowie das Wahrnehmen und Anerkennen von transzendentem Geschehen.

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